Autorin Ingeborg Grah stellt ihren ersten historischen Roman in Overath vor

Von Susanne Hardt

Bis Ende der achtziger Jahre hat sie gemalt, heute schreibt sie: Ingeborg Grah. Zwei fertige Manuskripte liegen in ihrer Schreibtischschublade - das eine über den Alltag des Personals auf einem Luxusliner, das andere über die eigene Jugend. An letzterem fand der berühmte Autor Walter Kempowski Interesse und nahm es in sein Archiv auf. Im Sommer war es dann soweit: Die 65jährige veröffentlichte im Overather Buchverlag Andrea Schmitz ihr erstes Buch: "Johann, der Schleifer". Auf 235 Seiten erzählt sie das Leben des Solinger Schleifers und seiner Familie, die im 17. Jahrhundert unter den Folgen des Dreißigjährigen Kriegs zu leiden hatte.

Das Buch im grünen Einband soll auf seinen 235 Seiten nicht nur als historischer Roman Unterhaltung bieten: "Es soll in erster Linie informieren", sagt die Autorin zu ihrer Erstveröffentlichung. Denn sie hat nicht etwa fiktive Personen zu Handelnden gemacht, sondern die Vorfahren ihres Mannes Hans Grah. Der recherchierte die Eckdaten, auf denen die leicht lesbare Familiengeschichte ruht. Hans Grah durchstöberte Archive in Düsseldorf, Brühl und Solingen, um die Ahnentafel zu erstellen, zog Informationen aus Urkundenbüchern und Quellenveröffentlichungen. "Es war eben nötig, zu wissen, wie die Menschen damals gelebt haben", sagt Ingeborg Grah.

Die Idee, aus der recherchierten Grah'schen Familienchronik einen Roman zu machen, kam allerdings nicht ihm, sondern seiner Frau. Im Oktober 1988 setzte sie sich zum ersten Mal an den Schreibtisch, suchte nach einem Anfang. Die Arbeit war nicht einfach: "Manchmal hab' ich monatelang ausgesetzt", erzählt die Autorin. "Schreiben ist wie eine Zeitmaschine für mich; ich setze mich mitten rein in die Leute." Zeit haben sie und ihr Mann - er ist übrigens auf den Tag genau so alt sie - seit sie vor elf Jahren ihre Zahnarztpraxis aufgaben.

Was aus den Hauptfiguren des Romans, Johann und seiner Frau Efgen, wird, will Ingeborg Grah allerdings nicht verraten. Schließlich soll das Buch für die Leser bis zum Ende spannend bleiben.

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