Theater des Lebens

ich besuchte das Theater

des Lebens.

Unbezahlbar war die Eintrittskarte:

Ich bekam sie geschenkt.

 

Der Eintritt war

hektisch,

nackt,

kalt.

 

Man geleitete mich zur Garderobe.

Doch statt abzulegen

kleidete man mich ein,

in ein Regiebuch mit Verhaltensregeln.

 

Ich lernte gut.

Auf der Bühne des Lebens

erntete ich beifälligen Applaus:

Gutes Kind!!!

 

Das Regiebuch habe ich getauscht

gegen mein eigenes

und siehe da:

Der Applaus bricht nicht ab:

Gutes Publikum!!!

 

Alt geworden

verlasse ich vielfältig gekleidet

das Theater des Lebens.

 

 

Selber schuld

Eine Fee

trat an mein Bett,

drei Wünsche hätt' ich frei.

 

Ich dachte:

Oh, wie nett!

Aber sinnvoll

soll'n sie sein,

sonst müßt' ich sterben.

 

Na klar,

das ist doch leicht:

Villa,

Porsche

und Juwelen.

 

Und nun bin ich tot;

ich vergaß den Wunsch

zu leben.

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