24 Jahre Buchverlag Andrea Schmitz

Andrea Schmitz begann ihre Verlagsarbeit im April 1988 aus reinem Idealismus und dem Interesse an Büchern. Der große Zuspruch, den sie mit ihrer ersten Anthologie erfuhr, ließ sie am zwölften August 1988 ihren Verlag gründen, und schnell wurde die verlegerische Tätigkeit zur Vollzeitaufgabe, sodass der Verlag schon 1 Jahr später aus dem Wohnzimmer in nahe gelegene Büroräume umziehen musste. Neben Anthologien und Kinderbüchern entdeckte Andrea Schmitz schnell die Lyrik für ihr Programm. Im Laufe der Zeit hat sich der Buchverlag Andrea Schmitz im Bereich "Deutsche Lyrik / Erstveröffentlichungen" einen guten Namen gemacht und ist auch heute noch mit zahlreichen Neuerscheinungen einer der Wegbereiter für manchen Jungautoren. Doch das war der engagierten Verlegerin noch nicht genug: Mit Akribie fand sie immer wieder Bücher, für die sich - trotz teilweise phantastischer Themen - kein Verlag erwärmen konnte, so zum Beispiel "Die Blitze des Zeus", handschriftliche Originalaufzeichnungen eines Aphasikers (Schlaganfallpatient, der die Fähigkeit zum Sprachgebrauch verloren hatte und alles neu lernen musste). Der Betroffene, Eugen Baursch, war bereits vor dem Schlaganfall ein bekannter Autor und Journalist. Der Verlust seiner Sprache traf ihn doppelt. Die Zeit nach dem Schlaganfall, die Therapie bis hin zur Wiedererlangung der Sprachfähigkeit wurde von ihm akribisch festgehalten. Da das Ganze nur für medizinische Fachleute nachvollziehbar war (es wurde ja im Zustand des Sprachverlustes niedergeschrieben) ließ Andrea Schmitz in Zusammenarbeit mit einer Logopädin eine 'Übersetzung' schreiben, die den Originalnotizen gegenüber gestellt wurde. Die Fachwelt war begeistert. Die Aufnahme außergewöhnlicher Sachbücher ins Verlagsprogramm war damit beschlossene Sache. Mittlerweile ist eine ganze Aphasie-Reihe erschienen und hat das Segment medizinischer Ratgeber und Erfahrungsberichte mitbegründet.

Die Geschichte des Buchverlag Andrea Schmitz ist jedoch keine geradlinige Entwicklung. Vielmehr war es ein stetes auf und ab, bedingt durch zwei Kinder und dem Ende einer Ehe. Da der Verlag im 'Bergischen' Overath (bei Köln) nicht gerade zentral angesiedelt war, mangelte es an gutem Personal. Daher hat der Verlag das Problem, aus personellen Gründen nicht alles umsetzen zu können, kurz und schmerzlos durch einen Umzug in den hohen Norden (Hamburg) gelöst. Insgesamt blieb es bislang bei drei Messeauftritten in Frankfurt. Die Erfahrung aus diesen drei Teilnahmen war ernüchternd: Der Aufwand wurde durch den Messeerfolg bei weitem nicht gerechtfertigt, als reines PR-Instrument fiel die Frankfurter Buchmesse ganz durch, und der Zeitfaktor gab dann den Ausschlag: "Wenn wir statt einer Messebeteiligung in der selben Zeit drei Bücher machen können, dann machen wir lieber die Bücher!" - Hugh, die Verlegerin hatte gesprochen. Damit war das Thema 'Messe' erstmal beendet.

Der Buchverlag Andrea Schmitz wird auch weiterhin kontroverse Themen aufnehmen, auch - und besonders - wenn andere Verlage Bedenken haben. Das hat in der Vergangenheit viel Ärger eingebracht ("Erwachsene Kinder" von Karl C. Fischer ist ein ehrliches Buch, das betroffen macht; aber nicht alle Leser sind bereit, diese Betroffenheit anzunehmen und argumentieren in ihrer Verzweiflung, dass die Geschichte einfach nicht wahr sein könne, weil sie nicht wahr sein dürfe ... ).

Bislang sind im Buchverlag Andrea Schmitz fast 200 Titel erschienen, einige in der zweiten oder dritten Auflage. Natürlich kann und wird bei einem kleinen Verlag mit so hohen Ansprüchen nicht alles so glatt gehen, wie das wünschenswert wäre. Es gibt durchaus berechtigte Kritik an einzelnen Punkten. Aber glücklicherweise gehört es nicht unbedingt zu den menschlichen Verhaltensweisen andere an ihren Fehlern zu messen (sonst wäre das amerikanische Raumfahrtprogramm sicher schon lange eingestellt worden)

 

Mit freundlichen Grüßen

 

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