Die Zaubertrommel: Leseprobe

[...]

"Verflixt und zugenäht. Jetzt habe ich schon wieder die Hälfte vergessen", schimpfte Tommy drauf los und schlug sich, als würde er eine Fliege jagen, auf sein Bein. Wie drei Eskimos im Iglu saßen sie abends in Bäckermeister Weyands Backstube und schwitzten vor sich hin. "Eselpfad — Eisenhut — Emanuel soundso und der ganze Kram ... Wer soll sich denn das alles merken?"

"Jemand mit einem phänomenalen Gedächtnis oder jemand mit einem Kassettenrecorder", grinste Philipp und zog kurzerhand einen Walkman aus seiner Jackentasche. "Der gehört zwar Tobias, aber mit ein bißchen Überredung hat er ihn mir geliehen. Dieser Recorder hat ein eingebautes Mikrophon. Jetzt haben wir das ganze Gespräch mit Herrn Sanne auf Kassette", strahlte er und ließ das Band kurz anlaufen.

"Junge, Junge — ganz schön clever", meinte Tommy und nickte respektvoll. Mit solchen Nebensächlichkeiten hielt sich Marcella nicht auf. Sie hatte sich gleich das erstbeste Stück Papier vom Backtisch geangelt und begonnen, sich Notizen zu machen. Auch wenn ihre Stimmen und die von Herrn Sanne von Rauschen und Knistern überlagert waren, konnte man doch jedes Wort recht gut verstehen. Als hätte sie so etwas schon zwei Dutzend Mal gemacht, huschte ihr Bleistift wieselflink über das Papier. Dabei schrieb sie mit der einen Hand, ohne großartig auf den Zettel zu schauen und mit der anderen stoppte und startete sie das Band jeweils an den richtigen Stellen.

"Ich schreibe das alles zu Hause noch mal ab und mache flott drei Kopien", sagte sie wenig später und steckte den Zettel in die Hosentasche. "Vielleicht knacken wir so die Rätsel — oder hat jemand einen besseren Vorschlag?"

"Du hast schon recht. Mein Vater sagt zwar auch immer Ordnung ist das halbe Leben", nickte Philipp, "nur von der anderen Hälfte sagt er nie etwas."

"Wieder so ein merkwürdiger Erwachsenen-Spruch, den man, wenn man nicht höllisch aufpaßt, irgendwann einfach übernimmt", grinste Tommy und machte mit seinem Kaugummi eine riesige rote Blase.

"Das sind ja ganz neue Töne, Tommy. Nur schade, daß es schon so spät ist. Lassen wir morgen die Köpfe wieder rauchen", rief Marcella und klopfte sich den feinen Mehlstaub von der Hose. "Und denkt daran — wir haben bloß noch zwei Tage Ferien. Den Reden müssen Taten folgen."

"Siehst du, genau diese Art von Sprüchen meine ich." Vor lauter Empörung war Tommy die Kaugummiblase direkt vor der Nase explodiert, und die klebrigen Fetzen hingen ihm jetzt von den Augenbrauen bis hinunter ans Kinn.

"Na, dann will ich auch mal gehen. Die warten bestimmt schon mit dem Abendessen auf mich", lachte Philipp und wollte gerade zur Tür hinaus, als Tommys Vater ihm den Weg versperrte.

"Ach ihr seid es", sagte Herr Weyand überrascht und schob sich die weiße Bäckermütze in den Nacken. "Habt ihr vielleicht irgendwo so ein großes Stück Papier liegen sehen?" fragte er und suchte ohne auf Antwort zu warten den Backtisch ab. "Dabei bin ich mir hundertprozentig sicher, daß ich die Bestellung für die Hochzeitstorten hier auf den Tisch gelegt habe", murmelte er vor sich hin.

"War der Zettel denn wichtig?"

"Das kann man wohl sagen. Alle bestellten Kuchensorten standen darauf, und das, was auf den Torten stehen sollte", seufzte Herr Weyand und untersuchte jetzt sogar die Mülleimer.

"Oh, oh — ich begleite Philipp noch schnell bis an die Tür", schluckte Tommy und verdrückte sich aus der Backstube.

"Denkst du dasselbe wie ich?"

"Worauf du wetten kannst. Am besten, du flitzt gleich zur Apotheke und läßt dir von Marcella eine Fotokopie von dem Zettel machen."

"Aber die hat doch schon seit einer halben Stunde zu", stöhnte Tommy und hielt Philipp seine Uhr unter die Nase.

"Apotheken haben Notfallklingeln — und wenn das kein Notfall ist ... "

"Also dann bis morgen!" rief Tommy und rannte los, als säße ihm sein schlechtes Gewissen im Nacken.

 

Am nächsten Morgen sah Philipp auf den ersten Blick, daß das mit Marcella und dem Bestellzettel geklappt hatte. Auf zwei überdimensionalen Tischen in der Backstube standen wenigstens zehn frischgebackene und verzierte Hochzeitstorten.

"Da kann einem ja das Wasser im Munde zusammenlaufen", schluckte er und begrüßte seine Freunde.

"Ich sehe auch überall bloß noch Marzipanpferde und Nougatkutschen", seufzte Tommy.

"Damit die Pferde nicht noch in euren Mund galoppieren, solltet ihr schnell einen Blick hierauf werfen", rief Marcella und drückte jedem ein Blatt Papier in die Hand. "Das sind also die Fragen — wo es die passenden Antworten gibt, wissen wir längst — oder?"

"Auf zum Kloster", jubelte Tommy begeistert und riß seine Jacke vom Garderobenhaken. "Ich habe vorhin schon alles vorbereitet — ihr werdet Augen machen." Genau wie der Bäckergeselle gerade die frisch gebackenen Brötchen vom Blech schob, bugsierte Tommy seine Freunde aus der Backstube heraus, durch den Hintereingang zum Garagentor. "Na, was sagt ihr? Alles da: Spitzhacke, Schaufeln, Klappspaten — eben alles, was ein Schatzsucher braucht", verkündete er Augenblicke später stolz und spuckte sich in die Hände. "Worauf wartet ihr noch? Anpacken!"

Aber Tommys Begeisterung schien im Moment niemanden anzustecken, ging einfach ins Leere.

"Ich glaube nicht, daß das so funktioniert", meinte Philipp und versuchte sich probeweise den alten Kartoffelsack mit den Schaufeln und dem anderen Werkzeug über die Schulter zu werfen.

"Warum soll das denn nicht funktionieren?"

"Weil wir nicht einfach irgendwo wie Goldgräber auftauchen können, und Löcher in die Landschaft graben, deshalb", seufzte Marcella. "Und außerdem, hast du dir mal überlegt wer das alles schleppen soll", schüttelte sie nachdrücklich den Kopf. "Typisch Jungs. Können es einfach nicht abwarten."

"Und was hat Madame Neunmalklug vorzuschlagen", äffte Tommy sie nach und versuchte dabei gar nicht erst seinen Ärger zu überspielen.

"Wir sollten zunächst mal den Klosterberg unter die Lupe nehmen und nicht wie ein wildgewordener Maulwurf die Nase in den Dreck stecken."

"Papperlapapp. Das ist lahm und langweilig. Typisch Mädchen. Manchmal glaube ich, ihr kommt schon als Erwachsene auf die Welt."

"Wenn ihr euch weiter nur anmotzt, kommen wir keinen Tritt von der Stelle", versuchte Philipp sich einzumischen. "Warum nehmen wir nicht einfach eine kleine Schaufel, stecken sie in irgendeine Tasche und gehen endlich los!"

"Also meinetwegen. Machen wir es halt so", zischte Tommy und seine Augen verrieten was er von diesem Kompromiß hielt."

In der geräumigen Garage lag jede Menge Gartengerät herum. Daher dauerte es nicht lange, bis ein alter Lederrucksack gepackt war, und die drei endlich Richtung Klosterberg abmarschieren konnten.

 

Die Klosterruine des heiligen Disibod lag auf einem weitgezogenen Hügel zwischen Staudernheim und Odernheim. Schon von weitem konnte man die riesigen Bäume sehen, die im Laufe der Jahrhunderte die Steinmauern überwuchert hatten. Von der alten Glanbrücke bis zur Niedermühle gingen sie über Wege, die schon seit Menschengedenken den Ort und das Kloster miteinander verbanden.

"Zum Glück ist es nicht so bullenheiß wie im Sommer", pustete Tommy erschöpft, als sie jetzt endlich die alte Ölmühle am Fuße des Berges erreicht hatten.

"Da vorn ist der Eselpfad." Marcella deutete auf einen schmalen, steil ansteigenden Weg, der sich, versteckt zwischen Weinreben, um den Klosterberg herumschlängelte.

"Der Weg heißt bloß so, weil sich nur Esel, vier- oder zweibeinige, den steilen Weg hochquälen", murmelte Tommy und wischte sich den Schweiß von der Stirn.

"Man kann halt auch am Glan entlanggehen und von der anderen Seite aufsteigen", malte Marcella mit ihren Fingern den Weg um den Berg herum in die Luft. "Der andere Weg ist lange nicht so steil — aber auf dem Pergament stand nun einmal Eselpfad ", grinste sie und schnallte sich Tommys Rucksack auf die Schulter.

Der Weg hatte seinen Namen zu Recht bekommen. Schmal und steil aus dem Berg gehauen, zwischen Sandsteinen und Weinreben, konnte wahrscheinlich tatsächlich nur ein Maultier schwere Lasten den Berg hinaufschleppen.

"Und im Winter bricht man sich hier sämtliche Knochen", stöhnte Tommy und konnte sich gerade noch an einem Holunderast festhalten.

"Wir haben es ja gleich geschafft", meinte Marcella und gab den Rucksack an Philipp weiter.

"Mann — ist das eine tolle Aussicht", staunte der und ließ seinen Blick durchs Glantal wandern.

"Wenn es jetzt noch regnet, schlägt der hier vor lauter Begeisterung noch Wurzeln." Tommy war überhaupt nicht in der Stimmung für Natur-Pur-Genuß.

Nachdem der Weg nach einer Weile etwas breiter geworden war, standen sie jetzt vor einer Gabelung.

"Geradeaus oder rechts?"

"Du kannst auch Zauberwald oder Schwebebalken sagen", raunte Marcella geheimnisvoll. "Meine Oma hat uns immer von den Feen und Irrlichtern erzählt, die in dem Wald dort wohnen sollen. Aber wir können auch nach rechts gehen — da ist der Weg halt wieder schmal und steinig. Beide Wege führen zum Kloster."

"Dann ist mir mehr nach einem Abenteuer im dunklen Wald, in einem Zauberwald", rief Philipp lachend und hob einen langen Stock vom Boden auf. "Vielleicht kann ich mir damit wenigstens die Gnome und Trolle vom Leib halten."

Der kleine Wald, durch den sie jetzt gingen, warf Schatten auf den Weg, wie ein riesiger dunkler Regenschirm. Dichtes Moos bedeckte den Boden zwischen den Bäumen, und außer ihren gedämpften Schritten hörte man kein einziges Geräusch.

Irgendwann hatte Tommy zu pfeifen begonnen und erst wieder aufgehört, als die Ruine des Klosters vor ihnen auftauchte.

"Das hätten wir geschafft", schnaufte Marcella und ließ sich neben Tommy auf eine Holzbank fallen. Bloß Philipp wollte sich noch nicht ausruhen. Nachdem er den Rucksack abgestellt hatte, war er ohne ein Wort zwischen den Ruinenmauern verschwunden.

"Typisch ... "

" ... Jungs — können es mal wieder nicht abwarten", fuhr Tommy Marcella über den Mund. "Komm schon, Madame — herumsitzen können wir auch zu Hause."

 

Die Klosterruine war viel größer, als Philipp sich das vorgestellt hatte. Überall waren Mauerreste, verteilt auf einer Fläche groß wie ein Fußballfeld. Unzählige Steine lagen kreuz und quer herum, wie ein dreidimensionales Puzzle für Riesen, das nur darauf wartete zusammengesetzt zu werden. Als hätte irgendwann jemand damit begonnen, standen einige einzelne Mauern verloren auf ihrem Fundament. Die Gräben und Vertiefungen ringsherum ließen nur noch erahnen, wie gewaltig die Häuser, Keller, Plätze und Wege einmal gewesen sein mußten.

"Na, wie gefällt dir unser Kloster", platzte Tommys Stimme in die Stille und ließ Philipp zusammenzucken.

"Wahnsinn, kaum zu glauben, daß hier niemand mehr lebt — ich meine, daß hier alles seit zighundert Jahren einfach vorbei ist", stammelte er und schien nach den richtigen Worten zu suchen.

"Na, habt ihr schon etwas gefunden?" Marcella tauchte jetzt neben ihnen auf und zog ihre Notizen aus der Tasche.

"Da neben der Eiche hängt wohl ein Lageplan", meinte Philipp mit seinen Gedanken immer noch nicht ganz bei der Sache, und stützte sich wie ein Wanderer auf seinen Stock.

"Du siehst aus wie der Mönch Disibod. Der soll auch seinen Spazierstock hier in den Boden gesteckt haben — und weil der Knospen bekam, hat er das Kloster gebaut."

"Ist ja schon gut, Tommy. Ich weiß ja, daß du in Religion und Sachkunde immer eine zwei hattest", winkte Marcella ab und verglich den Zettel mit dem Lageplan. "Sakristei, Kapelle, Friedhof, Zisterne, Hospizium — Hospizium, ich hab's!" jubelte sie mit einem mal und sprang aufgeregt von einem Fuß auf den anderen. "Und Turm — Turm, da ist er."

"Wie heißt es doch gleich?" rief Tommy und riß ihr das Blatt Papier aus den Händen. "Zwischen Hospizium und Turm — den Weg über den Hof zum Wächterhaus."

"Alles schön und gut — wenn wir nur wüßten wo wir jetzt gerade stehen."

"Aber das ist ganz einfach. Der kleine Punkt neben der Klosterkirche, das ist unser momentaner Standort. Das ist genau wie auf dem Flughafen", sagte Philipp. "Dort hängen auch immer solche Lagepläne." Bevor die anderen widersprechen konnten, hatte er sich einen Ast geangelt und war auf den nächstbesten Baum geklettert.

"Da vorn die kleine Mauer muß das Hospizium sein", zielte er aufgeregt über seinen Zeigefinger. "Und schräg dahinter, die dicken Sandsteinquader, die sind bestimmt das Turmfundament", keuchte er und ließ sich geschickt wie ein Affe auf den Boden herunter. "Los, los, nicht so schlapp, oder geht euch schon wieder die Puste aus?"

"Und wie geht es jetzt weiter?"

"Den Weg über den Hof zum Wächterhaus", murmelte Tommy, und sein Gesicht glich einem verschrumpelten Brötchen, so tief waren in diesem Moment die Falten auf seiner Stirn.

"Damit muß der Platz an der alten Wehrmauer gemeint sein", schnippte Philipp mit dem Finger.

"Aber wo ist das alte Wächterhaus am Eselpfad", stöhnte Tommy und bahnte sich mühsam einen Weg durch eine Brombeerhecke.

"Da stehst du gerade mittendrin", lachte Marcella. "Besser gesagt in dem, was davon übriggeblieben ist."

"Na, Hauptsache du amüsierst dich gut, während ich mir die Brommbeerdornen von der Jacke pulen kann."

"Und weiter?"

"Nix weiter. Wo Wasser und Brot über'n Eselpfad rollen, schütz der Eisenhut die Trommel ... "

"Also das mit dieser Blechmütze ist auch so ein Ding", maulte Tommy und pickte sich mit Pinzettengriff die letzten Dornen aus der Haut. "Oder weiß jemand von euch, was damit gemeint ist?"

"Vielleicht eine Eisenkiste, wo sie früher ihre Hüte drin aufbewahrt haben."

"Das ist eher unwahrscheinlich", sagte Philipp und setzte sich neben Marcella auf ein Stück Mauer. "Über den Eisenhut habe ich mir meine Gedanken gemacht. Dieser Manuel Estrubal war doch wohl beim Heer des Herzogs Spinola — bei der Artillerie — kapiert ihr?"

"Nö — kein Wort."

"Also — im Lexikon meines Vaters steht, daß die Landsknechte, die mit Pulver hantierten, keine Helme, sondern Hüte aus Eisen getragen haben. Jetzt kapiert?"

"Aha, und du glaubst ausgerechnet die wären damit gemeint?" murmelte Tommy skeptisch.

"Na ja. Wer weiß? Es muß schon etwas großes, stabiles sein. Wie sollte sonst ein Eisenhut eine Trommel schützen können?"

"In diesem Fall gibt es wohl nur eine Chance das Rätsel zu lösen. Außer uns scheint sich im Moment niemand auf dem Klosterberg rumzutreiben", rief Marcella und begann, den Rucksack auszupacken. "Hier sind die zwei Klappspaten, und ich nehme den Rechen. Vielleicht finden wir ja irgendwas, das uns weiter hilft."

 

Die nächste Stunde waren die drei nur noch mit ihrem Werkzeug rund ums Wächterhaus beschäftigt. Außer einem aufgeschreckten Eichhörnchen und einem Schwarm Saatkrähen schien sich niemand für sie zu interessieren.

Nachdem sie Unmengen Laub, Grasbüschel, Zweige und Äste beiseite geschafft hatten, begann die eigentliche Arbeit. Stein für Stein wurde freigelegt. Dabei hatten sie nicht nur mit Hagebutten- und Brombeerdornen zu kämpfen. Überall unter dem dichten Buschwerk lagen achtlos beiseite geworfene Coladosen und Bierflaschen.

"Jetzt habe ich sogar einen alten Kochtopf gefunden!" fluchte Tommy, und wollte ihn gerade zornig den Berg hinunterwerfen, als Philipps Stimme ihn erstarren ließ.

"Nicht werfen — bloß nicht wegwerfen!" brüllte er so laut er nur konnte und warf seinen Klappspaten beiseite. "Von wegen Kochtopf, du Nase", rief er aufgeregt und nahm dem verdutzten Tommy den rostigen Metallgegenstand aus den Händen.

"Siehst du denn nicht was du da ausgebuddelt hast? Du mußt das Ding nur etwas saubermachen und umdrehen — siehst du, so!"

Bevor Tommy den Mund wieder zu bekam hatte ihm Philipp den vermeintlichen Kochtopf aufgesetzt. "Ich werde verrückt, das ist ja wirklich der Eisenhut", überschlug sich Philipps Stimme. "Der Eisenhut, der Eisenhut", wiederholte er immer wieder, als könne er es selbst noch nicht glauben.

"Wow — gigantisch", war Marcellas einziger Kommentar — bloß Tommy verzog keine Miene. Wie bei einem Schneemann schien sein Gesichtsausdruck festgefroren zu sein.

"Wenn ihr mich veräppelt und ich hier mit einem Kochtopf auf dem Schädel rumstehe, könnt ihr was erleben", fauchte er und nahm jetzt umständlich wie ein Pantomime den Eisenhut in seine Hände. "Ist ja irre, kaum zu glauben, turbogenial", murmelte er nach einer Weile und starrte Marcella und Philipp ungläubig an.

"Wo hast du den bloß ausgebuddelt?"

"Was? Wie? Ach ja, da vorn — gleich da vorn", brabbelte er noch völlig benebelt und deutete auf ein Loch neben einem Mauerrest.

"Nach all der Zeit — nach all den Jahren ... "

"Aber da ist ja noch etwas drin", rief Marcella plötzlich, und sofort drängten sich die beiden neben sie.

"Vielleicht beginnt jetzt das größte Abenteuer unseres Lebens", schluckte Tommy.

"Aber da stecken wir doch schon mittendrin!" flüsterte Philipp.

Das Buch ist mit Innengrafiken ausgestattet

Die 'Zaubertrommel' stützt sich auf Originalschauplätze in Odernheim an der Glan und ist somit auch ein kleines Stück Geschichtsunterricht. Die beschriebenen historischen Ereignisse sind geschichtlich korrekt wiedergegeben und anhand der Beschreibungen kann man sich mit dem Buch fast wie mit einem Fremdenführer orientieren. Für alle, die sich für zusätzliche Informationen zum Kloster Disibodenberg, die Stadt Odernheim oder die Region interessieren, empfehlen wir die in diesem Text enthaltenen Links. Weitere Links zum Disibodenberg:

http://www.uni-mainz.de/~horst/hildegard/disibod/stiftung.html

 
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